FRANKFURT AM MAIN / JOHNSTON, R.I., USA. – 77 Prozent der CEOs und CFOs der größten Unternehmen der Welt geben an, dass ihre Firmen nicht vollständig auf die negativen finanziellen Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet sind. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die von FM Global, einer der weltweit führenden Industriesachversicherer, in Auftrag gegeben und von ENGINE Insights, ein renommierter Anbieter von Market Research & Analytics, durchgeführt wurde.
Die Befragung richtete sich an mehrere hundert CEOs und CFOs von Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 1 Milliarde US-Dollar und enthält Ergebnisse aus Nordamerika, Europa, Asien und dem Pazifikraum. In Europa beteiligten sich Unternehmen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Holland, Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden, Andorra, Portugal und Spanien. Die Umfrage baut auf einem Bericht des Weltwirtschaftsforums auf, der Anfang 2020, kurz vor dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie veröffentlicht wurde. Dieser kündingte extreme Wetterereignisse und das Scheitern von Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels als Hauptrisiken der nächsten zehn Jahre an. Ergänzend legt der aktuelle Monitoringbericht des deutschen Umweltamtes dar, dass das Risikobewusstsein in Deutschland trotz der extremen Wetterereignisse der vergangenen Jahre noch immer gering ist.
Ergebnisse der Befragung
82 Prozent der Befragten glauben, dass ihre Unternehmen die negativen Auswirkungen des Klimarisikos kaum oder gar nicht kontrollieren können. Unter europaïschen Befragten waren es sogar 98 Prozent. Dementsprechend gaben zwei Drittel (66 Prozent) von allen CEOs und CFOs an, dass die Bewältigung des Klimarisikos in ihrem Unternehmen im Vergleich zu anderen Geschäftsrisiken keine so hohe Priorität habe. In Europa liegt dieser Wert bei 85 Prozent. Darüber hinaus sind 80 Prozent von allen Befragten (Europa 81 Prozent) der Meinung, dass die Geschäftsleitung für die negativen finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Gleichzeitig sind 66 Prozent von allen Befragten (Europa 65 Prozent) der Meinung, dass auch der Vorstand zur Rechenschaft gezogen werden sollte.
"Die Ergebnisse sind besorgniserregend, da Bedrohungen durch Klimakatastrophen weltweit zunehmen. Die Kombination aus der mangelnden Vorbereitung auf Naturkatastrophen, der Volatilität der Finanzmärkte und der aktuellen Gefahr einer wirtschaftlichen Rezession könnte für viele Unternehmen zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen", kommentiert Katherine Klosowski, Vice President Manager - Natural Hazards and Structures, FM Global die Befragung.
„Glücklicherweise sind die meisten Verluste aufgrund von klimabedingten Ereignissen vermeidbar, und die Schadenverhütung kann dazu beitragen, den Wert und die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens zu erhalten, insbesondere während der Pandemie“, so Klosowski. „Die Herausforderung für viele Unternehmen besteht darin, das Problem anzugehen. Eine genaue Analyse vergangener Ereignisse und Prognosen für die Zukunft muss die Grundlage dafür sein, jetzt Maßnahmen zur Vorbereitung auf Naturgefahren zu ergreifen und die Verantwortlichkeiten für diesen Bereich innerhalb der Unternehmen zu definieren.“
Methodik
Die Untersuchung basiert auf einer Online-Umfrage, die im Februar 2020 unter 150 CEOs und 151 CFOs in Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik durchgeführt wurde. Die Befragten führen Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar in einer Vielzahl von Branchen. Ein Drittel der Befragten leiten Unternehmen mit einem Umsatz von 5 Milliarden US-Dollar oder mehr. Verantwortlich für die Durchführung der Befragung ist ENGINE Insights, ein renommierter Anbieter von Market Research & Analytics.
Über FM Global
FM Global (www.fmglobal.de) wurde vor fast 200 Jahren gegründet und ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Das Kapital, die wissenschaftliche Forschung und das umfangreiche Fachwissen der Versicherung im Bereich Engineering dienen ausschließlich dem Risikomanagement und der Resilienz der Kunden des Unternehmens, die zugleich Miteigentümer von FM Global sind. Sie arbeiten mit FM Global zusammen, um ein besseres Verständnis für die Gefahren zu erlangen, die ihren Geschäftsbetrieb beeinträchtigen könnten, und um kosteneffektive Risikomanagement-Entscheidungen treffen zu können, bei denen Schadenverhütung mit Versicherungsschutz kombiniert wird.